Reiseimpfungen

  1. Einleitung
  2. Gelbfieber (Yellow Fever)
  3. Japanische Enzephalitis (JEV)
  4. Tollwut (Rabies)
  5. Typhus
  6. Hepatitis A + B
  7. Meningokokken
  8. Malaria
  9. Unsere Kosten
    1. Kostenaufschlüsselung

Einleitung

Mit den notwendigen Impfungen haben wir 3 Monate vor Abflug begonnen. Eigentlich wollten wir mindestens ein halbes Jahr vor Beginn der Reise beginnen – konnten jedoch unseren Abflug nach vorne verlegen und hatten plötzlich nur noch 3 Monate Zeit.

Leider gibt es aktuell auch Lieferengpässe für die Impfstoffe für (oder besser gegen) Japanische Enzephalitis und Hepatitis A. Wir haben somit über einen weiteren Monat auf Teile der Impfstoffe warten müssen.

Sportlicher Zeitplan, aber aktuell machbar. Wir konnten keine allzu großen Pausen zwischen den einzelnen Impfdosen einlegen, haben auch noch einige fehlende Stiko-Impfungen bei uns Erwachsenen glattgezogen (Erinnert sich wer daran, dass manche Impfungen alle 10 Jahre aufgefrischt werden sollten?) und die letzte Impfung werden wir vermutlich auch erst in der Abflugswoche erhalten.

Bisher vertragen wir alle die Impfungen jedoch erstaunlich gut. Außer leichte Schmerzen im Arm und an der Einstichsstelle sowie eine Nacht leicht erhöhte Temperatur bei den Kindern nach der Meningokokkenimpfung geht es uns gut.

Nachtrag:

Aufgrund einer Scharlach Erkrankung unserer Großen kurz vor dem Abflug sowie eines erneuten Lieferengpasses (von mehreren Monaten!) konnten wir die zweite Impfung gegen Japanische Enzephalitis für mich sowie unsere Große nicht mehr rechtzeitig impfen. Inzwischen würde ich dazu raten die Impfstoffe rechtzeitig selbst bei einer Apotheke zu besorgen und im eigenen Kühlschrank zu lagern – die Lieferengpässe für die Impfstoffe werden in den nächsten Jahren eher zunehmen als besser werden.

Gelbfieber (Yellow Fever)

Risikogebiet: Weite Teile von Afrika und Lateinamerika

Auswirkungen: Zunächst unspezifische grippale Symptomatik (Fieber und Kopf- und Gliederschmerzen), im weiteren Verlauf dann Blutungen, Schock und Multiorganversagen – definitiv eine Muss-Impfung bei uns

Impfung: Eine Impfung – lebenslanger Schutz

Da die aktuelle Planung vorsieht zuerst Südamerika und danach Namibia / Südafrika zu bereisen und bei Einreise aus einem Gelbfieberland sehr häufig ein aktueller Impfnachweis benötigt wird, stand die Gelbfieberimpfung für uns von Vornherein fest.

Japanische Enzephalitis (JEV)

Risikogebiet: Weite Teile von Asien, teilweise auch in Australien

Auswirkungen: Meist nur unspezifische grippale Symptomatik (Fieber und Kopf- und Gliederschmerzen). Sollten die Erreger jedoch auf das Gehirn oder anderer Organe übergreifen können sie eine schwerwiegende Entzündung des Gehirns auslösen (Enzephalitis).

Impfung: Zwei Impfungen im Abstand von 28 Tagen für die Grundimmunisierung. Eine Auffrischung sollte nach 12 bis 24 Monaten erfolgen.

Da wir uns in der ersten Monaten lange in Asien aufhalten werden, haben wir uns für die Impfung entschieden.

Tollwut (Rabies)

Risikogebiet: Die Tollwut ist in weiten Teilen der Welt verbreitet und wird zum großen Teil durch Straßenhunde verbreitet.

Auswirkungen: Die Krankheit endet immer tödlich.

Impfung: Drei Impfungen im Abstand von 7 Tagen und 28 Tagen – leider ist man danach dennoch nicht vor Tollwut geschützt, sondern hat nur mehr Zeit nach dem Biss ein Krankenhaus aufzusuchen um eine sofortige weitere Impfdosis zu erhalten.

Tollwut will niemand – daher haben wir uns ebenfalls für diese Impfung entschieden.

Typhus

Risikogebiet: Weite Teile von Afrika, Südostasien und Lateinamerika

Auswirkungen: Bauchschmerzen, Übelkeit und Fieber. Schlimme Komplikationen sind eine Hirnhautentzündung oder Perforation des Darms.

Impfung: Eine Impfung mit einer Wirksamkeit von 55% bis 75% für bis zu 2 Jahre.

In Risiokogebieten mit schlechten hygienischen Bedingungen sollte zusätzlich darauf geachtete werden, dass frisches Obst und Gemüse gut abgekocht, geschält oder darauf verzichtet wird. Ebenso sollte auch auf Eiswürfel verzichtet werden und Leitungswasser immer entkeimt und abgekocht werden. Das ist der beste Schutz gegen Typhus und andere Magen-Darm-Viren.

Hepatitis A + B

Risikogebiet: Weltweit, aber besondern in Regionen mit schlechten hygienischen Bedingungen

Auswirkungen: Gelbsucht und Leberschäden

Impfung: Als Kombinations-Impfung (Erwachsene) oder Einzelimpfung möglich

Hepatitis A wird meist durch unsaubere Lebensmittel übertragen und Hepatitis B wird durch Körperflüssigkeiten übertragen.

Auch hier gilt deshalb: In Risiokogebieten mit schlechten hygienischen Bedingungen sollte zusätzlich darauf geachtete werden, dass frisches Obst und Gemüse gut abgekocht, geschält oder darauf verzichtet wird. Ebenso sollte auch auf Eiswürfel verzichtet werden und Leitungswasser immer entkeimt und abgekocht werden. Das ist der beste Schutz gegen Hepatitis A und andere Magen-Darm-Krankheiten.

Meningokokken

Risikogebiet: Afrika und Südamerika

Auswirkungen: Hirnhautentzündung, v.a. bei Kindern

Impfung: Zwei Impfungen für die Grundimmunisierung.

Meningokokken gibt es in verschiedenen Subtypen. Subtyp B ist in Deutschland vertreten, Subtyp W kommt in Afrika und Subtyp C in Lateinamerika vor.

Malaria

Risikogebiet: Afrika, Mittel- und Südamerika und Südostasien

Auswirkungen: Sehr starke Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen

Es gibt aktuell keine Impfung gegen Malaria. Es gibt jedoch verschiedene Malariamedikamente, die als Prophylaxe durchgehend während des Aufenthaltes in einem Malariagebiet genommen werden können. Die gleichen Medikamente können auch eingenommen werden, falls man an Malaria erkrankt ist.

Daher haben wir uns entschieden ein Malariamedikament (Atovaquone 250/100) als Standby Mittel in Malariagebiete mitzunehmen und bei Bedarf einzunehmen.

Unsere Kosten

Die Reiseimpfungen und die reisemedizinische Beratung beim Tropeninstitut waren einer der kostenintensivsten Vorbereitungspunkte auf unserer Liste. Wir haben uns vor unserer Reise für Impfungen entschieden. Ob und für welche Impfung man sich am Ende entscheidet bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Für alle, die an einer genaueren Aufschlüsselung der Kosten interessiert sind, habe ich unsere Kosten hier unten aufgelistet. Manchmal lohnt sich auch ein Blick auf die eigene Krankenkasse – viele Kassen beteiligen sich an den Kosten für ausgewählte Impfungen mit 50% bis 100% . Wir hatten Glück und haben eine anteilige Kostenerstattung von 70% für einige der Impfungen erhalten – andererseits auch Pech, da die Krankenkasse die von der Stiko empfohlenen Auffrisch-Impfungen für uns Erwachsene gar nicht übernommen hat, da die Impfung nicht über den Hausarzt sondern über das Tropeninstitut erfolgte. (Warum diese abrechnungstechnischen Hürden? Das konnte uns keiner genau sagen – aber die deutsche Bürokratie lässt grüßen.)

Wir waren insgesamt viermal beim Tropeninstitut sowie zweimal beim Kinderarzt und haben zusammen 42 Spritzen erhalten.

Arne (12): 1x Gelbfieber, 2x JEV, 3x Tollwut, 1x Typhus, 1x MMR, 3x Hepatitis A + B, 1x Repevax (Diphtherie,Tetanus, Pertussis, Polio)

Yvonne (9): 1x Gelbfieber, 1x JEV, 3x Tollwut, 1x Typhus, 1x Hepatitis B Booster, 1x Hepatitis A, 1x Repevax (Diphtherie,Tetanus, Pertussis, Polio) – aufgrund von Lieferengpässen erfolgte keine zweite JEV Impfung

Thora (10): 1x Gelbfieber, 1x JEV, 3x Tollwut, 1x Typhus, 2x Hepatitis A, 1x Meningokokken B, 1x Meningokokken ACWY – aufgrund von Lieferengpässen erfolgte keine zweite JEV Impfung

Fenja (11): 1x Gelbfieber, 2x JEV, 3x Tollwut, 1x Typhus, 2x Hepatitis A, 1x Meningokokken B, 1x Meningokokken ACWY

Kostenaufschlüsselung

Insgesamt haben uns die Impfungen sowie die Malariaprophylaxe € 2.902,01 gekostet:

  1. Impfung Tropeninstitut 01:  755, 30 €
  2. Impfung Tropeninstitut 02:  466, 64 €
  3. Impfung Tropeninstitut 03:  671,86 €
  4. Impfung Tropeninstitut 04:  236,74 €
  5. Kinderarzt Rechnung 01:   226, 46 €
  6. Kinderarzt Rechnung 02:   86,24 €
  7. Kinderarzt Rechnung 03:   226,46 €
  8. Kinderarzt Rechnung 04:   142,85 €
  9. Malaria-Prophylaxe:     89,46 €