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Auf diesen Beitrag habt ihr lange warten müssen und dafür wollen wir uns von ganzem Herzen entschuldigen. Daher gibt es nun einen ganz ausführlichen Artikel mit ganz vielen neuen (Tier-)Bilder.
- Working on the Farm – WWOOF
- Tiere auf der Farm
- Dinge aus dem Leben
- Moviedays
- D&D Abenteuer und Brettspiel Abende
- Rum Jungle Bowls Club
- Territory Day oder „Cracker Night“
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Working on the Farm – WWOOF
Wir haben uns in den Tagen auf der Butterfly Farm dazu entschlossen etwas Neues auszuprobieren und sind seit dem 4.6. zu Wwoofer geworden. WWOOF steht für Worldwide Opportunities on Organic Farms und ist eine weltweite Bewegung um Menschen zusammenzubringen. Mehr Infos und die ganzen Bedingungen und Anmeldungen für Australien findet ihr hier: https://wwoof.com.au/
Ganz grob bedeutet es: Man arbeitet ca. 4-5h am Tag und bekommt dafür kostenlos eine Unterkunft und Essen. Alle paar Tage hat man auch den kompletten Tag frei. Je nach Farm variien die Bedingungen ein wenig und können frei verhandelt werden. Das Konzept war uns bis dato noch nicht bekannt und wir können so sparsam auf Nachricht aus Thailand warten. Doch hierzu in einem anderen Artikel mehr. Ob das WWOOF Konzept in Deutschland funktioniert kann ich nicht einschätzen. Wir haben durch deutsche Besucher auf der Butterfly Farm herausgefunden dass es in Österreich und vermutlich auch in Deutschland so etwas ähnliches gibt. In Australien wird es jedenfalls sehr häufig und gerne genutzt.
Wenn man das Land, die Kultur und die Leute richtig kennenlernen möchte ist das WWOOF Konzept eine tollen Idee. Wir werden uns das definitiv merken und vielleicht in einem anderen Land nochmals ausprobieren.
Auf der Butterfly Farm wurde das alles sehr relaxt gesehen. Wir helfen einfach, wo immer etwas notwendig ist. Ob beim Zimmer reinigen, in der Küche oder beim Einkaufen. Das nächste Einkaufszentrum ist immerhin eine gute Stunde mit dem Auto entfernt.
Die Kids halfen mit oder spielten und hatten viel freie Zeit um einfach nur Kids zu sein. Ich habe sie gefragt, was sie denn in der ganzen Zeit gemacht haben und habe folgende (bestimmt nicht komplette) Liste von ihnen erhalten:
- Wir haben eine Krankenstation für kranke Tiere gebaut und mit Stroh, Futter und Wasser ausgestattet. Zwei Mal haben wir kranke Tiere aufgenommen und uns um sie gekümmert
- Wir haben ganz viele Schatzsuchen gemacht
- Wir haben die ganzen Tiere gefüttert und ganz viele Karotten geschnitten und mitgeholfen die Bestellungen aufzunehmen und Essen rauszubringen
- Wir haben den Besucherkindern immer die Tiere gezeigt und ihnen die kleinen Entenküken in die Hand gegeben
- Wir haben Geheimverstecke entdeckt, z.B. hinter dem alten gelben Bus neben dem Krokodil. Da war schon seit Jahren niemand mehr und alles ist zugewachsen
- Wir haben Steine bemalt und sie zum Verschenken aufgebaut. Wir haben sogar für zwei Steine Geld bekommen










Arne hat währenddessen gelernt wie man hier kocht, verschiedene Speisen und Getränke zubereitet und Bestellungen aufnimmt und kassiert. Ich war einige Tage mit dem Bemalen von Steinen beschäftigt – jetzt glänzen die ganzen Wegsteine wieder wie neu. Außerdem haben wir mitgeholfen die Räume zu säubern und die Betten zu beziehen und hübsche Schmetterlinge aus Handtüchern zu falten. Bei ein paar Computerproblemen konnten wir auch noch helfen und haben neue Schilder und Wegweiser designed, gedruckt und verteilt – da fühlte ich mich gleich wieder heimisch.
Das Schönste war aber, dass wir von Chris und Angel quasi in die Familie aufgenommen wurden und wir viele Abende zusammensaßen und wirklich tolle Gespräche führen konnten.

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Tiere auf der Farm
Goats
In der Woche als wir mit arbeiten begannen kamen 5 frische Zicklein auf die Farm – drei Ziegen und zwei Schafe. Alle 5 werden noch von Hand aufgezogen und müssen mit der Flasche gefüttert werden. Eine tolle Arbeit – die auch gerne von den Kindern übernommen wird.
Im Laufe der Zeit wurden die 5 Kleinen aber immer größer (und auch stärker) und mit einer Milchflasche kamen wir schon lange nicht mehr aus. So kleine Ziegen trinken echt viel und versuchen einen zu rammen und an einem hochzuklettern, wenn es ihnen nicht schnell genug geht. Da ist schon mehr als ein Kind mit einer leeren Milchflasche verfolgt von einer ganzen Horde von 5 Zicklein ganz ganz schnell gelaufen. 🙂
Da die fünf noch so klein sind konnten sie durch jeden Zaun durchschlüpfen und haben es immer wieder geschafft auszubüxen und die Farm unsicher zu machen. Das Fünfergespann war auch bei uns mehrmals im Haus zu Besuch und versuchte alles anzuknabbern, was nicht niet- und nagelfest war.












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Ducks
Noch bevor wir angefangen haben hier zu arbeiten, sind die ersten Entenküken zur Welt gekommen und wir durften mithelfen die meisten davon einzufangen – zum Schutz vor den Raubvögeln und den nächtlichen Schlangen.
Eine der größeren Entenküken wäre fast ertrunken – keine Ahnung, wie das passieren konnte. Aber wir haben sie gefunden, getrocknet und eine Nacht in der von den Kindern gebauten ‚Tierauffangstation aka Nachttisch-Schublade‘ übernachten lassen. Sie war noch ganz benommen und hat schrecklich gewackelt und konnte noch nicht wieder selbst laufen. Am nächsten Tag konnten wir sie jedoch wieder freilassen und ihre Geschwister haben sie wieder aufgenommen.
In der letzten Woche hier auf der Farm haben wir die damals eingefangenen Entenküken wieder freigelassen. Jetzt ziehen sie als Jugendbande durch die Farm und in den letzten Tagen war immer eine bestimmte Ente bei ihnen. Es scheint fast so als ob sie wieder eine Entenmama gefunden haben.







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Chickens
Kurz nach den Entenküken sind mehrere Hühnerküken Würfe geschlüpft. Auch hier durften wir die ganzen Küken einsammeln und füttern helfen.
Im letzen Wurf sind fünf Küken geschlüpft – wir waren jedoch nicht schnell genug und konnten sie abends nicht mehr einfangen. Am nächsten Morgen waren nur noch zwei Küken alleine da. Das Huhn wurde von einem Raubvogel gerissen und drei der Küken waren verschwunden. Die zwei Kleinen wurden von da an von den Kids versorgt und den ersten Tag in der Tasche gewärmt. Da es in dieser Woche nachts ziemlich kalt wurde (ca. 17 Grad), haben die Kids die Küken kurzerhand wieder in ihre ‚Tierauffang-Station aka Nachttisch Schublade‘ gesteckt, wo sie die Woche über Nachts geschlafen haben. Was für ein Gepiepse 🙂
Mit der Wäsche musste man auch vorsichtig sein. Ein Huhn legte mit Vorliebe ihre Eier in den Wäschekorb.










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Goose
Als letztes war der Nachwuchs bei den Gänsen an der Reihe. Bisher hatte noch keine Gans erfolgreich ein Ei ausgebrütet – aber dieses Jahr war eine Gans erfolgreich. Um den kleinen Gänsenachwuchs zu schützen, haben wir ihn auch eingesammelt. Das war gar nicht so einfach, denn weder Gänsemama noch Gänsepapa wollten den Nachwuchs hergeben. Zu dritt mussten die Gänse im Schach halten um das Gänseküken zu fangen.



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Rabbits
Die Butterfly Farm lebt von ihrem großen Schmetterlingshaus sowie von den Hasen, die von den Besuchern mit Karotten gefüttert werden dürfen. Leider gibt es einige absolut ungeeignete Besuchskinder und mehr als eines der Tiere fand dadurch schon den Tod. Das Tierwohl und der Respekt von dem Leben der Tiere ist großen Teilen der Australier völlig egal. Das tat mir jedesmal sehr weh zu sehen, wie die Hasen danach nur noch in der Ecke sassen und keine Karotten mehr essen wollten, aus lauter Angst wieder so drangsaliert zu werden. Das krasseste Erlebnis war ein kleiner Junge, der eines der Küken fing, kräftig schüttelte, gegen einen Stein schleuderte und mit dem toten Küken in der Hand sagte, dass er jetzt das Krokodil füttern will. Kein Elternteil hat eingegriffen oder etwas gesagt.
Die Hasenmännchen lebten frei – viele davon bei uns unter dem Haus. Manchmal hörte man sie nachts unter dem Haus herumrennen und Fangen spielen. Auch einige kleine Babyhasen waren bei uns hinten zu finden. Vermutlich leben wohl doch nicht nur die Männchen frei. Nachdem wir die wilden Hasen mit Karotten versorgt hatten, waren sie auch ziemlich zutraulich und ließen sich durchaus immer wieder streicheln.




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Butterflies
Die Butterfly Farm lebt von den Butterflies. Viele der älteren Besucher kommen nicht wegen den anderen Tieren, sondern wollen nur die Schmetterlinge sehen. Es gibt hier – sowohl außerhalb, wie auch innerhalb des Butterfly Hauses – Unmengen an Schmetterlingen auf der Farm. Jeden Morgen werden die frischgeschlüpften Schmetterlinge im Haus freigelassen. Ganz häufig darf man sie sich auch auf die Nase setzen lassen, was wirklich kitzelt. In der Zeit als wir hier waren sind auch einige der ganz großen Falter geschlüpft – die großen grünen Falter sind wirklich beeindruckend und wunderschön. Leider leben sie hier maximal für 14 Tage.














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Turtles
Im Schmetterlingshaus gibt es auch einen Schildkrötenteich. Da während unserer Zeit auf der Farm das Schmetterlingshaus zum Teil abgebaut wurde um ein neues Haus zu bauen, konnten die Schildkröten frei herumspazieren und haben das auch ausgiebig genutzt. Immer wieder haben wir welche gefunden, die unterwegs in die große Freiheit waren und haben sie wieder eingesammelt.



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Cats and Dogs
Auf der Farm lebt noch ein Hund namens Mister Muffin und eine ganz junge, noch sehr schreckhafte Katze namens Joker. Einmal habe ich es geschafft, die Katze auf den Arm zu nehmen, aber meistens rannte sie weg. Dafür war Mister Muffin ein verschmuster Hund, der immer bei uns saß, wenn es Rührei mit Bacon gab. Warum nur?



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Dinge aus dem Leben
Im gesamten Northern Territory hatten wir gerade Trockenzeit – und damit die beginnende Zeit der Waldbrände. Einige Brände haben wir hier erlebt, aber am beeindruckendsten war ein nächtlicher Brand, direkt hinter Batchelor. Der ganze Himmel war rot erleuchtet und man konnte das Feuer die ganze Nacht hindurch knistern hören. Tagelang hing danach noch der Brandgeruch in der Luft und Asche fiel zu Boden.



Unsere erste Aufgabe, als wir hier anfingen zu arbeiten, war ein kleines Gästehaus wieder auf Vordermann zu bringen, damit wir selbst dort einziehen konnten. Hier hatten schon verschiedene Leute gelebt und es war einiges zu tun. Aufräumen, putzen, Sperrmüll wegbringen und die Wände streichen. Aber danach sah es wieder tiptop aus.

In Batchelor gibt es eine Herde von ca. 15-20 Wildpferden, die manchmal durchs Dorf zieht und danach wieder in der Wildnis verschwindet. Das kann ich mir in Deutschland gar nicht vorstellen.







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Moviedays
In den knapp 5 Wochen, die wir hier gelebt und gearbeitet haben sind wir zweimal nach Darwin ins Kino gefahren und haben uns den neuen Minions-Film: Ich-einfach unverbesserlich 4 und IF – imaginäre Freunde angesehen.
Da die Filme nur auf englisch laufen, sind wir davor die Handlung mit den Kids durchgegangen. So konnten sie den Filmen recht gut folgen und ich glaube auch, sie verstehen mehr englisch, als sie uns sagen.

Wir waren in beiden Filmen fast alleine im Kino – toll so einen riesigen Saal für sich zu haben. Es scheinen hier nicht so viele Leute ins Kino zu gehen.
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D&D Abenteuer und Brettspiel Abende
Wir hatten schon an einem der ersten Abende auf der Butterfly Farm unser erstes D&D Abenteuer erlebt. In den folgenden Wochen war unsere Abenteurer-Gruppe auch nicht untätig, sondern hat noch mehr Bösewichten das Handwerk gelegt.
In unserer zweiten Spielrunde haben wir einen kleinen (riesigen) Babydrachen gefunden, den wir mit Essen versorgt haben. Denn bei allem was er sah fragte er uns mit großen Drachenaugen: Kann man das essen? Und kann man das essen? Im dritten Abenteuer hat uns eine verzweifelte Fee geschrumpft, damit wir ihr helfen ihr Schloss vor einem sich daran schrubbenden und zerstörerischen Troll zu befreien.
Bei einem der Besuche in einem wirklich tollen Gameshop in Darwin (Stone Monkey) haben wir nicht nur viele tolle Würfel, ein paar Miniaturen für unsere Abenteurer Gruppe, sondern auch ein kooperatives Harry-Potter Deckbuilding Kartenspiel entdeckt. Es ist zwar offiziell erst ab 11 Jahren, aber mit Harry Potter verrückten Kindern, die lange aufmerksam dabei bleiben können ist das Spiel auch schon früher spielbar. Es ist ein sehr ausgeglichenes Spiel, bei dem man als Harry, Ron, Hermine und Neville (mit Erweiterung noch als Ginny) gegen alle Bösewichte, die die Harry Potter Welt hervorgebracht hat, kämpfen muss. Uns gefällt es sehr gut und wir haben schon einige Runden gespielt – und auch ein paar davon verloren. Mit jeder gewonnenen Runde kommen weitere Karten und Änderungen hinzu, was das Spiel immer komplexer werden lässt. Es gibt sieben Runden und jede Runde orientiert sich in etwa an den sieben Büchern und führt die neuen Charaktere und Bösewichte aus den jeweiligen Büchern ein. Die zwei Erweiterungen haben wir noch nicht angespielt.



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Rum Jungle Bowls Club
Cowboy – der Mann der auch aussieht wie ein Cowboy – hat uns donnerstags immer in den Rum Jungle Bowls Club eingeladen. Bowls ist eine Kugelsportart – ähnlich wie Boccia. Die eigenen Kugeln müssen so nah wie möglich an eine kleinere weiße Kugel (Jack genannt) heran gerollt werden. Nur sind die Kugeln deutlich schwerer und haben einen Drall, so dass sie meistens in einem leichten Halbkreis rollen. Außer Puste kommt man bei diesem Sport definitiv nicht, aber Spaß macht es auf jeden Fall.
Zum Abschied haben wir von Cowboy sogar noch offizielle grüne Rum Jungle Bowls Shirts bekommen.



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Territory Day oder „Cracker Night“
Am 01.07. feiern die Menschen im Northern Territory den Geburtstag der Selbstverwaltung des Northern Territory am 01.07.1978. Es ist kein offizieller Feiertag, aber an diesem Tag ist der Kauf und das Zünden von Feuerwerksraketen in einem Zeitraum von 6 Stunden erlaubt und wird auch ausgiebig genutzt.
Wir waren an diesem Abend im Rum Jungle Bowls Club zum BBQ essen und Feuerwerk schauen eingeladen. Batchelor ist zwar eine wirklich kleine Stadt, aber zu diesem Anlass gab es ein offizielles Feuerwerk in der Stadt, das sich wirklich sehen lassen konnte.
Die ersten Böller haben die Flughunde aufgeschreckt, die dadurch in großen Schwärmen über uns hinweggezogen sind. Sehr faszinierend.


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