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Kings Canyon Rim Walk
Heute früh haben wir uns zum Kings Canyon aufgemacht. Wir wurden schon vorgewarnt, dass es aktuell ziemlich kalt sein wird und wir Jacken mitnehmen sollen – die wir doch gar nicht haben. Daher haben wir nun alle zwei Hosen und mindestens drei T-Shirts sowie jeweils unseren einzigen Pulli an. Das muss für heute langen.
Der Kings Canyon ist eine tiefe Schlucht in einer Gebirgskette. In der Schlucht hat es – wie hier in den meisten Schluchten – ein ganzjähriges Wasserbecken und dadurch auch eine komplett eigene Vegetation, die sich dort entwickelt hat. Da die nächsten Wasserbecken sehr weit entfernt sind gibt es in den jeweilige Schluchten Tier- und Pflanzenarten, die sich nur jeweils dort entwickelt haben und dort beheimatet sind.
Als wir ankamen, war der Parkplatz schon zur Hälfte belegt – der Wanderweg ist wirklich gut besucht. Es gibt einen kurzen Weg in die Schlucht hinein sowie den Kings Canyon Rim Walk – einen langen Rundweg oben am Rand der Schlucht entlang. Wie gut, dass Arne nicht genau hingehört hat, sonst hätte er schon früher gewusst, dass der Weg OBEN am Rand der Schlucht verläuft. So richtig bewusst, wurde es ihm wohl erst als wir vor den geschätzten 5.000 groben Steinstufen standen. Puh, der Aufstieg war echt anstrengend. Die Aussicht währenddessen aber grandios.



















Als wir endlich oben waren ging es am Rande der Schlucht entlang mit spektakulären Aussichten in die Tiefe. Es gab zwei kleine weitere Abzweigungen vom Rundweg zu verschiedenen Aussichtspunkten. Der eine Weg verlief quer über die Steine sowie eine Brücke über einen Abgrund zu einem Aussichtspunkt. Die Kletterei war ein super Abenteuer für die Kids (und eigentlich für uns alle), die andauernd vorsprangen um die nächsten Richtungspfeile zu finden.
Die zweite Abzweigung führte in die Tiefe bis zum Wasserbecken – und danach wieder hinauf. Nur noch Fenja wollte hier mit mir mitlaufen und wir waren beide ziemlich fertig, als wir endlich wieder oben ankamen.












Auf dem Hochplateau, welches kilometerweit in beide Richtungen weiter verlief, lebt eine ganz besondere Mausart mit weißen Punkten auf dem Rücken – sieht ein wenig wie ein Rehkitz aus. Außerdem Unmengen an Greifvögeln. Wenn der Weg nicht so gut ausgeschildert gewesen wäre – und weniger gut besucht – hätte ich mich auf dem Hochplateau auch hoffnungslos verlaufen. So haben wir die Brücke über den Canyon gefunden und auch den Weg auf der anderen Seite der Schlucht, der wieder nach unten führt. Von hier sieht man die Menschen auf der anderen Seite der des Abgrundes. Könnt ihr die Leute sehen?

Auf dem Rundweg von groben sieben Kilometern gab es absolut kein Funknetz-Empfang. Daher wurden an vier Punkten des Weges Notrufsäulen aufgestellt, die einen mit dem Ranger verbinden, der dann einen Notruf absetzen kann. In der Nähe der vier Säulen ist auch jeweils ein Hubschrauber-Landeplatz eingezeichnet sowie eine große metallene Kiste mit einem aufgemalten grünen Kreuz. Sieht ein bisschen aus wie ein Safepoint in einem Videospiel oder eine Lootbox mit Vorräten und beinhaltet Erste Hilfe Materialien.

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Offroad zurück nach Alice Springs
Gegen frühen Nachmittag sind wir weiter Richtung Norden gefahren. Um keinen 300km Umweg nehmen zu müssen, sind wir 100km über eine offroad Straße gefahren. Es hieß diese sei auch mit 2WD befahrbar. Hier konnten wir maximal mit 60km/h fahren und über die komplette Strecke ist uns kein einziges Auto begegnet. Ein Auto hat uns jedoch überholt – wir waren ihm wohl zu langsam. Dafür standen Unmengen von Kühen auf und neben der Straße herum.





Unser nächster Halt ist nochmals in Alice Springs. Leider nicht mehr in unserem bisherigen Campingplatz – dieser war ausgebucht. Daher sind wir in einem kleinen Motel am Rande der Innenstadt untergekommen. Aktuell nicht die beste Lage, was man auch daran sah, dass uns der hinterlegte Schlüssel für unser Motelzimmer geklaut wurde, bevor wir ihn abholen konnten. Für eine Nacht wird es jedoch gehen.
Es ist landschaftlich wunderschön hier in der Mitte des Northern Territories und ich habe hier noch so viele tolle Sachen gefunden, die ich noch anschauen wollte. Immer wieder führte ein kleiner unbefestigter Weg mit den hier typischen braunen Schildern für Sehenswürdigkeiten von unserer Straße ab. Es gibt jedoch meist keine Angabe wie weit der Weg noch ist, dafür häufig der Hinweis: 4WD recommanded – Allradantrieb haben wir jedoch nicht und zum Übernachten benötigen wir auch eine Cabin. Irgendwann kehre ich mit einem Offroad-Van zurück und fahre monatelang all die Strecken zu kleinen Sehenswürdigkeiten und versteckten Orten, die wir jetzt nicht fahren konnten.
Aktuell ist es den Kids aber zu kalt und auch ich bin kein Freund von diesen niedrigen Temperaturen. Daher geht es ab jetzt nur noch in Richtung Norden.
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