.

.
Uluru Sunrise
Heute morgen habe ich alle ganz früh aus dem Bett gescheucht. Ich wollte gerne den Sonnenaufgang am Uluru beobachten. Erstaunlicherweise haben wir es sogar geschafft beide Kids auf dem Bett zu bekommen und waren zum Sonnenaufgang an der Sunrise View Area – wie ganze Busladungen an Menschen ebenfalls. Im Gegensatz zu Kata Tjuta ist der Uluru deutlich stärker besucht. Zum Glück gibt es einen schön angelegten Wanderweg und so fanden wir abseits der Viewing auch Plattform schöne Ecken.
Wie man den Bilder auch ansieht ist es nachts und frühmorgens wirklich kalt hier in der Mitte Australiens. Wir hatten echt fiese vier Grad als wir aus dem Auto stiegen. Die Kids haben wir noch in die Handtücher eingewickelt, da wir ja nur Kleidung für warme Jahreszeiten eingepackt hatten und mit so kalten Temperaturen hatte ich selbst am Uluru nicht gerechnet. Selbst tagsüber wurde es heute nicht mehr als 20 Grad.
Dafür gibt es Fliegen – abertausende kleine Fliegen, die mit Sonnenaufgang auftauchen. Die Viecher stechen zwar nicht, aber nerven ganz schön gewaltig. Da sie Feuchtigkeit suchen, versuchen sie am liebsten sich auf das Gesicht zu setzen, in Mund, Ohren und Nase zu krabbeln und allgemein ganz schlimm zu nerven. Arne hat versehentlich schon zwei aufgegessen. Das Fliegennetz, was wir in Alice Springs gekauft hatten, hat sich heute wirklich bewährt.










Als die Sonne aufgegangen war haben wir uns zum Cultural Center aufgemacht – dort gibt es einen Kiosk, der warme Getränke verkauft. Leider erst um 08:30, aber bis dahin haben wir uns das Kulturzentrum angesehen, welches wirklich sehr schön mit Bildern, Fotos, kleinen Filmen und Tonaufnahmen sowie Geschichten rund um den heiligen Felsen gemacht wurde. Hiervon durfte man – wie von einigen anderen Orten rund um den Uluru und auch bei Kata Tjuta – keine Fotoaufnahmen machen. Dies betrifft die heiligen Orte der Anangu, die in Geschichten mündlich überliefert werden. Wie überall auf der Welt halten sich nicht alle daran. Wir haben wenige gesehen, die dennoch fotografierten und auch eine Drohne in der No-Fly-Zone, aber doch erfreulich viele halten sich an die Bitte.
Den Kolonialnamen Ayers Rock bekam der Fels übrigens im Jahre 1873 von William Goose zu Ehren des derzeitigen Premierministers Henry Eyers verliehen. Inzwischen hat der große Fels seinen indigenen Namen Uluru auch offiziell wieder zurück erhalten.
.
Uluru Base Walk
Nachdem wir uns aufgewärmt hatten sind wir direkt an den Uluru gefahren und haben uns, mit Proviant und Wasser im Rucksack auf den Weg um den Uluru gemacht. Es können sich hier auch Fahrräder ausgeliehen sowie eine Segway Tour (ab 12 Jahren) gemacht werden. Wir haben uns für die Zeit im Nationalpark den Uluru Audioguide, ein Gerät oder eine GPS-gesteuerte App mit Audiokommentare zu allen wichtigen Wegstrecken und Wanderwegen im Nationalpark heruntergeladen. Die App fand ich richtig super und sehr informativ. Im Vergleich zu den Touren ist sie wirklich günstig und wir konnten alleine in unserem Tempo unterwegs sein. Außerdem ist die App in vielen Sprachen verfügbar und die deutsche Tonspur war wirklich gut aufbereitet, so dass wir immer wieder neue Informationen zu den Traumzeitgeschichten der Anangu, dem Uluru und seinen Gesteinsschichten, den Tieren und Pflanzen im Nationalpark und der jüngeren Entdeckungsgeschichte erfahren haben. Das hat die Wanderung aufgelockert und zumindest mich angespornt weiterzulaufen.
Nach vier Stunden hatten wir es dann endlich geschafft – wir haben den Uluru einmal umlaufen!
















.
Caves at the Uluru
Der Uluru besitzt unzählige Höhlen, die für unterschiedliche Stammesmitglieder vorgesehen waren. Es gab Höhlen für die Ältesten (mit Eingang direkt auf Bodenhöhe), eine Höhle zum Kochen (mit Mahlstelle zum Körner mahlen), Höhlen, in denen verschiedene Zeremonien stattfanden und die nur von bestimmten Personen betreten werden durften sowie eine Kinder- und Familienhöhle, in denen auch noch Felszeichnungen zu sehen sind.





Kantju Gorge
Der Uluru besitzt an zwei Orten Wasserstellen, die ganzjährig mit Wasser gefüllt sind. Im Umkreis von mehreren hundert Kilometer ist nur Sand und Gräser zu sehen und doch gibt es hier zwei Wasserstellen, die ausreichend Wasser für die Tiere der Umgebung bieten. Rund um die Wasserstellen sind viele Bäume gewachsen und wenn man von der heißen Sonne an die geschützten schattigen Wasserstellen tritt spürt man sofort die Kühle, die hier von den Felsen und dem Wasser ausgehen. Im Sommer muss das noch sehr viel stärker zu spüren sein.
Kantju Gorge ist eine dieser zwei Wasserstellen.
Mutitjuli Waterhole
Rund um den Uluru und auch um die Wasserstellen gibt es sehr viele Geschichten aus der Traumzeit. Einst sollen hier zwei Schlangen gekämpft haben – verschiedene Zeichen auf dem Berg zeigen Teile dieses Kampfes.
Mutitjuli Waterhole ist die zweite Wasserstelle am Uluru, die ebenfalls das ganze Jahr über Wasser besitzt. Bei Regen stürzen hier gewaltige Wassermassen den Uluru hinunter.


.
Seit dem 26. Oktober 2019 ist das Besteigen des Uluru auf Bestreben der Anangu endlich verboten worden. Dennoch sieht man nach über 4 Jahren immer noch deutlich die Route, die die Bergsteiger damals genommen haben, in den Fels eingeschnitten.

.
Die Umrundung und die kleinen Wege, die noch in Schluchten des Uluru führten haben uns heute 14 Kilometer laufen lassen. Ich bin super stolz auf die Kids, die die komplette Umrundung mitgemacht haben. Auf dem Weg haben wir eine Dame getroffen, die ihren Mann vorgeschickt hatte und sitzen blieb, bis er sie mit dem Auto abholen kann. Ich ging fest davon aus, dass die Kids sich gleich daneben setzen, aber nein, sie wollten weiterlaufen und sogar die Route zu den Wasserlöchern sind sie noch mitgelaufen. Danach hatten wir uns alle ein Eis und war zu essen im Kiosk verdient. Dort haben wir auch die Zeit bis kurz vor Sonnenuntergang verbracht. Meine Idee doch jetzt noch den Valley of the Wind Walk am Kata Tjuta zu laufen wurde einstimmig abgelehnt.
.
Uluru Sunset
Zu Sonnenuntergang sind wir zum Sunset Viewing Point gefahren – auch hier ist sehr viel los gewesen. Es gibt zwei Sunset Viewing Points – einen etwas näheren Punkt für Autos und einen etwas weiter weg gelegenen Platz für Bustouren. Es lohnt sich also die Fahrt selbst zu unternehmen – man kann das Farbspiel am Uluru dann von Näherem betrachten. Der Sonnenuntergang am Kata Tjuta gestern fand ich jedoch fast noch beeindruckender.








Schreibe einen Kommentar