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Heute waren wir mit Erwin auf einer Tablelands-Rundreise. Er wollte uns die schönsten Stellen der Tablelands-Hochebene in Queensland zeigen. Die Gegend ist sehr hügelig und geprägt von grünen Schaf- und Rinderweiden und sieht für mich ein bisschen wie die Schweizer Landschaft aus. Durch die hohe Lage am Rande des Regenwaldes bekommt die Gegend sehr viel Niederschlag ab. Dementsprechend ist es zwar schön grün, aber echt sehr nass, verregnet und nebelig. Da wollte ich nicht mal anhalten um ein Foto der Gegend zu machen. Anscheinend sind die aktuellen Regentage noch ein Überbleibsel der starken Regenfälle, aber ich glaube langsam Australien ist ein echt nasses Land.
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Curtain Fig Tree
Sobald wir aber in den Wald fuhren war das Schweizer Feeling jedoch vorbei. Die Tablelands waren mal mit dem Daintree Regenwald verbunden und ebenfalls komplett mit Regenwald-Bäumen bedeckt. Dann kamen die Siedler und holzten alles ab um Weidegebiete daraus zu machen. Heute stehen nur noch kleine Waldgebiete in den Tablelands. In einem dieser Waldgebiete steht der Curtain Fig Tree – ein Feigenbaum, welcher seinen Wirtsbaum umschlungen und dabei getötet hat. Der morsche Wirtsbaum ist anstatt auf den Boden aber auf einen Nachbarbaum gefallen und blieb dabei schräg liegen. Der Feigenbaum lies seine Wurzeln an dem schrägen Baum wie ein Vorhang herunterhängen und erschuf über die Jahrzehnte ein spannendes Natur-Kunstwerk. Inzwischen ist der morsche Wirtsbaum zerfallen und nur noch der Feigenbaum und seine Wurzeln sind am Leben, bleiben aber in der Form des ursprünglichen Baumes stehen. Wahnsinn, was die Natur so erschaffen kann.







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Gallo Dairyland Atherton
Auf der Weiterfahrt wollten wir gerne noch ein Eis essen gehen, da es hier auch sehr viele Milchfarmen gibt, die eigene Spezialitäten anbieten. Die Familie Gallo kam aus Italien (der Name verrät’s) und hat hier eine Milchfarm übernommen und produziert nun Schokolade und Käse – Eis gab es leider keines, aber da wir alle durchnässt waren, tranken wir lieber eine heiße Schokolade und probierten uns durch die Käseplatte, die ausgesprochen lecker war.
Vor dem Haus wuchsen Papaya Bäume, die sowohl noch Blüten wie auch schon (noch grüne) Früchte trugen. Das große Kakteenartige Ungetüm trägt an den unteren Ausläufern die ersten zwei Drachenfrüchte, oder auch Pitaya genannt. Dank Erwin lernen wir gerade viel Neues über die tropische Pflanzenwelt und laufen nicht mehr so unwissend durch die Gegend.




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Innot Hot Springs
Eigentlich wollten wir noch ein paar schöne Ausflüge in die Natur machen und in einen Vulkansee springen – aber das Wetter macht da nicht mit. Wir entschließen uns spontan in die heißen Quellen nach Innot Hot Springs zu fahren. Wie immer in Australien bedeutet ein kurzer Ausflug fast zwei Stunden Fahrtzeit, aber nicht nur das heiße Wasser belohnte uns für die Fahrerei, auch die Sonne kam heraus und es wurde schön warm. Den kleinen Gecko oben fanden wir übrigens in den Hot Springs an einer Scheibe. Die kleinen Wesen gibt es hier zuhauf und sind sehr niedliche Weggefährten – endlich mal ein Tier in Australien, das nicht versucht einen umzubringen.
Das Örtchen (falls man dazu noch Örtchen sagen kann) Innot Hot Springs besteht aus drei Häusern, einem Hotel, welches schon lange geschlossen ist sowie einem Campingplatz, auf dessen Gelände auch die heißen Quellen liegen. Und diese Quellen sind wirklich heiß. Es gab drei allgemeine Pools in unterschiedlichen Wärmegraden, sowie zwei heiße Pools, die aufgrund der Hitze nur für Erwachsene zugänglich waren. Erwin hat mehrmals nach den Kids gesehen und wir konnten derweil in den heißen Quellen sitzen. Als wir zurückkamen mussten wir erstmal überlegen, wer von den dreien denn eigentlich schon erwachsen war – da plantschten drei Kinder im Wasser. 😂
Es war ein sehr schöner Nachmittag und das anfängliche Nieselwetter machte uns plötzlich gar nichts mehr aus. Nachmittags aßen wir noch mitgebrachtes Obst, welches Erwin für uns vorbereitet hatte und gegen Abend fuhren wir wieder zurück. Ein sehr entspannender und schöner Tag.



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