Moore Reef

Heute war ein aufregender Tag. Gestern abend waren wir uns noch unsicher ob wir die Schnorchel-Tour zum Riff für uns alle buchen sollen oder ob Arne alleine gehen soll. Die Fahrt ist wirklich teuer und die Kids und ich waren uns nicht ganz sicher ob wir nicht lieber einen Tag im Hotel verbringen sollten. Aber nochmal zum Great Barrier Reef werden wir vermutlich nicht wieder kommen, also haben wir beschlossen doch gemeinsam hinzufahren – und es war die richtige Entscheidung! Von allen Erlebnissen und Aktivitäten, die ich bisher auf der Reise unternommen habe, hat mich das Great Barrier Reef am meisten beeindruckt.

Eine schwere Überfahrt

Der Tag begann früh morgens, denn wir mussten noch zum Hafen fahren und die gestern Abend online gebuchten Tickets einlösen. Danach ging es auf das Schiff. Es war ein recht großes Schiff und mit über 270 Gästen fast bis auf den letzten Platz belegt. Die Überfahrt sollte fast zwei Stunden dauern und an Bord gab es nur kalte Getränke, aber keine Speisen zu kaufen. Eine Viertelstunde nach Ablegen des Schiffes ging die Crew herum, mit Handschuhen und Eimern bewaffnet und verteilte großzügig Spucktüten. Am Anfang hielt ich das noch für etwas übertrieben, änderte aber nach einer weiteren Viertelstunde meine Meinung. Etliche der Passagiere mussten von den Tüten gebrauch machen und auch Arne ging mit Thora (beide ziemlich grün im Gesicht) an die frische Luft. Auch Fenja lag ziemlich bleich auf dem Sitz herum und ich hoffte ja, dass die Zeit schnell vergehen wird. Nein, tat sie nicht. Die zwei Stunden waren wahrlich kein Zuckerschlecken – und die Crewmember, die mit Unmengen an benutzten Tüten an uns vorbeiliefen taten ihr übriges dazu. Immerhin ging es uns sehr schnell wieder besser, als wir das Moore Riff und ruhigeres Wasser erreichten. Am Riff selbst war ein Pontoon – eine Art Plattform festgemacht von der aus man ins Wasser konnte. Auf der Plattform waren auch alle Ausrüstungsgegenstände und Sitz und Liegemöglichkeiten, eine Wasserrutsche sowie weitere Boote festgemacht. Ein 100x100m großes Gebiet war abgesteckt in welchem man schnorcheln und tauchen durfte.

Schnorcheln am Riff

Wir hatten eine geführte Schnorchel-Tour gebucht, die direkt nach der Ankunft am Riff starten sollte. Es dauerte leider etwas bis wir uns alle in die Stingersuits und Westen gepackt und mit Maske, Schnorchel und Flossen bewaffnet hatten, so dass die Tour leider etwas kurz ausfiel. Hier empfehlen wir die 2. Tour des Tages zu nehmen, so ist das Umziehen deutlich entspannter.

In Australien leben gefühlt nur Tiere, die einem umbringen wollen – so auch die Würfelquallen (box jellyfish), die zum Glück jetzt nicht mehr da sein sollten. Die Season der Quallen beginnt im Oktober und Endet im April. Zur Sicherheit mussten jedoch trotzdem alle, die ins Wasser wollten ein Stingersuit anziehen. Wenn man sich die Symptome und Komplikationen von diesen Quallengiften anschaut, dann zieht man auch ganz schnell so einen Stingersuit an.

Schnorcheln waren wir bisher immer nur in Strandnähe und meist im sandaufgewirbeltem Wasser, in dem man kaum etwas sehen kann. Schnorcheln fand ich daher bisher immer recht langweilig. Als ich hier aber meinen Kopf unter Wasser streckte sah ich plötzlich einen ganzen Haufen Fische, die um uns herum schwammen, bunte Fische, große und kleine Fische und in allen möglichen Formen und Farben. Die Tour führte uns raus aus dem eingezäunten Gebiet etwas weiter weg an eine andere Stelle des Riffs – unser Guide zeigte uns zwei Meeresschildkröten, verschiedenste Korallenarten, mehrere Riesenmuscheln und Schwärme von Fischen in leuchtenden Farben. Die Bilder und Videos, die ich mit meinem Handy aufgezeichnet habe, zeigen nicht einmal annähernd die Farbvielfalt, die hier unten herrscht. Es war einfach magisch.

Nach der geführten Tour haben wir uns noch fast eine weitere Stunde im eingezäunten Bereich aufgehalten und sind dort noch geschnorchelt und auch nach dem Mittagessen bin ich mit den Kids nochmal rein ins Wasser. Ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll: Es war einfach atemberaubend schön.

Unmengen an bunten Fischen
Eine blaue Koralle
Eine Riesenmuschel
Auf dem Pontoon

Auf der Plattform selbst gab es ein großes Unterwasserfenster, an dem – wie in einem Balkonkasten – verschiedene Korallen ‚eingepflanzt‘ waren und verschiedene Fische vorbeischwammen. Vor diesem Fenster werden die Fische abend vor der Rückfahrt auch noch gefüttert, daher warten hier immer schon einige.

Thora hat auch noch die große Rutsche ins Meer ausgetestet und wir sind eine Runde mit einem ’semi-submarine‘ Boot am Riff entlang gefahren und konnten uns das Riff nochmals anschauen ohne nass zu werden. Leider war es ein Boot und Boote schwanken um Meer – nach dieser Fahrt ging es Arne gar nicht mehr gut und er wollte kein weiteres Mal ins Wasser.

Rückfahrt

Für die Rückfahrt kauften wir uns Tabletten gegen Seekrankheit, die auf dem Schiff angeboten wurden. Nie wieder soweit raus ohne! Die Rückfahrt verlief auch ohne weitere Vorkommnisse – ich vermute mindestens die Hälfte der Gäste hat sich mit den Tabletten eingedeckt. Es war ein wirklich beeindruckender Tag.


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Eine Antwort zu „Day 73 – Great Barrier Reef (26.04.2024)“

  1. Avatar von Oma Gabi
    Oma Gabi

    • Wow – was für ein Highlight 👍.
      Bei uns gab‘s mal eine tolle Ausstellung mit gehäkelten 🪸🐠 Korallen. Aber das Ganze in echt – sicher unbeschreiblich schön.

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