- Aber was ist mit der Schule?
- Aber was ist mit den Kindern und ihren Freunden?
- Aber was ist mit der Arbeit?
- Aber was ist mit dem Geld?
- Aber was werden Familie und Freunde denken?
- Aber was ist mit dem Haus und unseren Sachen?
- Aber was ist mit unseren Haustieren?
- Aber was ist mit den Pflanzen?
Inzwischen sind einige Monate ins Land gegangen. Unsere Reise planen wir seit über 6 Monaten und stehen nun kurz vor dem Abflug. Alle Anfangsfragen konnten wir inzwischen zu unserer Zufriedenheit beantworten.
Aber was ist mit der Schule?

Wir haben leider keine Freistellung erhalten. Da wir jedoch nicht verbeamtet sind sah ich kein Problem darin uns für die Dauer der Reise aus Deutschland abzumelden und damit nicht mehr schulpflichtig zu sein. Nach der Rückkehr und der Anmeldung greift eine erneute Schulpflicht.
Mit den Klassenlehrerinnen sind wir in engem Kontakt geblieben. Die Verbrauchsmaterialien dürfen die Kinder mitnehmen und die entsprechenden Schulhefte für das kommende Schuljahr habe ich schon besorgt und werden wir im zweiten Teil der Reise beginnen. Auch andere Schulmaterialien haben wir dabei. Wie gut das klappt wird sich erst auf der Reise zeigen. Bisher sind die Kids sehr wissbegierig und neugierig und auch Lernen klappt bisher recht gut. Daher bin ich bisher recht zuversichtlich, dass wir eine Lernroutine auch auf Reise aufbauen können.
Aber was ist mit den Kindern und ihren Freunden?
Auch den Kindern fällt der Abschied sehr sehr schwer. Sie haben hier ihre ersten richtigen Freunde gefunden. Auch wenn der Abschied – aktuell geplant – nur temporär ist, so ist ein Jahr aus Kindersicht ewig lange.
Schön ist jedoch, dass wir weiterhin per Whatsapp, Facetime und Co in Kontakt bleiben können und dadurch auch über das Jahr hinweg immer wieder ein Kontakt möglich ist. Außerdem wurden sie beide schon beauftragt mindestens 5 Postkarten je Kind zu schicken.
Aber was ist mit der Arbeit?
Sowohl mein Mann wie auch ich haben eine unbezahlte Freistellung bzw. einen unbezahlten Urlaub über 15 Monate erhalten. Damit konnten wir sowohl die letzten Reiseplanungen und Vorbereitungen abdecken, wie jetzt die kommende Reise.
Die Freistellung gibt uns auch die Sicherheit nach der Reise sofort wieder eine bezahlte Anstellung zu haben. Das macht die Weltreise sehr viel leichter und gibt uns die Freiheit die Zeit der Reise zu geniessen.
Aber was ist mit dem Geld?

Die Reise kostet Geld – und das nicht wenig. Da wir zu viert reisen und auch nicht auf jeden Komfort verzichten müssen, rechne ich mit einigen Tausenden Euros pro Monat. Wir werden die Reise aus unseren Ersparnissen bestreiten und verzichten dafür auf ein eigenes Haus.
Ob und wie wir während der Reise arbeiten können ist noch unsicher. Ich könnte mir vorstellen als Freelancer im IT Bereich zu arbeiten; Immerhin sind wir beide ITler. Aber das sind alles noch sehr vage Ideen und Gedanken. Bisher ist in dieser Hinsicht noch nichts geplant.
Aber was werden Familie und Freunde denken?
Die Reaktionen von Freunden und Verwandten waren sehr unterschiedlich. Von totalem Unverständnis bis zu wirklicher Freude für uns war alles dabei. Am Anfang war es schwierig sich selbst nicht aufzugeben, auch wenn man noch nicht alle Antworten auf alle Fragen hat und auch noch gar keinen genauen Plan – sondern nur die fixe Idee bisher besteht: Ich möchte die Weltreise machen. Aber es kamen auch sehr viele positive Reaktionen und freudige Nachfragen und inzwischen konnten wir für uns auch alle wichtigen (noch offenen) Punkte zu unserer Zufriedenheit klären und können sagen: Wir freuen uns darauf!
Ein Gespräch mit einer älteren Dame, die mir mit einem verträumten Lächeln im Gesicht von ihren vielen Abenteuern und Reisen in ihrer Jugend erzählt hat und sich so sehr für uns gefreut hat, ist mir besonders in Erinnerung geblieben.
Aber was ist mit dem Haus und unseren Sachen?
Unser Haus hatten wir Ende August schon verkauft. Ohne den Hausverkauf hätten wir unsere Weltreise auch nicht stemmen können. Der Hausverkauf war auch der Anstoß (wieder) über das Thema Weltreise nachzudenken und uns in Träumen – was wäre wenn… – zu verfangen.
Unseren Hausrat haben wir in einem 20qm großen Lagerraum bei einem Storage-Anbieter untergebracht. Das Auto wird bei einer Freundin stehen, die esimmer mal wieder fahren wird, damit es nicht einrostet. Das Auto hatten wir relativ neu gekauft und mit einer quietsch-grünen Folie beziehen lassen. (Damit findet man es in jedem Parkhaus sofort wieder). Daher wollten wir es nicht verkaufen.
Aber was ist mit unseren Haustieren?

Als ich den ursprünglichen Artikel geschrieben habe, hatten wir noch drei Katzen – eine sehr alte Katze mit 19 Jahren und zwei junge Katzengeschwister von 3 Jahren.
Meine alte Katzendame hat leider Ende November noch beschlossen, dass es für sie Zeit ist zu gehen. So schlimm der Abschied nach so vielen Jahren für mich auch war, so hatte es eine gute Seite. Die alte Katzendame konnte bis zum Ende bei mir bleiben – sie hing sehr stark an mir. Die letzten drei Tage lag sie fast durchgängig auf meinem Schoß oder in meinen Armen und ich denke, das war ein schöner Abschied für uns beide.
Für die zwei jungen Schwestern haben wir ein liebevolles junges Pärchen gefunden, die die zwei Katzen für die kommenden Monate in Pflege nehmen und uns immer wieder mit tollen Katzenbildern versorgen. So fällt es den Kindern auch nicht mehr ganz so schwer ihre Katzen für die Reise zurückzulassen. Sie sind gut versorgt.
Aber was ist mit den Pflanzen?

Für meine vielen Pflanzen habe ich eine noch pflanzenverrücktere Freundin als mich gefunden. Bei ihr habe ich alle meine Pflanzen untergestellt und selbst mein uraltes Riesenbäumchen vom Typ Drachenbaum hat dort ein Platz bekommen. Und ich hatte mindestens weitere 20 Pflänzchen und Bäume.
Mit so viel Grünzeug gibt es nun ein richtig tolles Dschungel-Feeling in der Wohnung meiner Freundin. Vielen lieben Dank dir!
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