Wie immer bei großen Entscheidungen erstellen sich viele Menschen lange Listen mit Pro und Contra Argumenten. So haben auch wir die Pros und Contras hin- und hergewälzt und immer wieder im Kreis diskutiert bis wir merkten, dass die Entscheidung längst gefallen war und wir nur noch die Argumente versuchten zu entkräften.

Aber was ist mit der Schule?

Diese Frage ist berechtigt. Es gibt in Deutschland nicht nur eine Schulpflicht, sondern diese Schulpflicht ist auch an die Anwesenheit an das Schulgebäude gekoppelt. Daher kommt man um das Thema Schulbefreiung bei einer Weltreise mit Kindern nicht herum. Die Formalitäten und Regularien sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Wir werden uns frühzeitig mit der Schule in Verbindung setzen und mit offenen Karten spielen und so hoffentlich die Klassenlehrerinnen und die Schulleitung mit ins Boot holen können.

Ich persönlich finde die Reisezeit mit Kindern im Grundschulalter als die beste Zeit – der Schulstoff ist noch nicht so vielfältig und komplex, dass er nicht auch auf Reise bewältigt werden kann. So wäre dann auch der Anschluß an die bisherige Schulklasse möglich oder falls doch zu viel Stoff verloren ging wird die Klasse wiederholt. Auf einer weiterführenden Schule wäre eine Wiederholung der Klasse vermutlich unumgänglich.

Aber was ist mit den Kindern und ihren Freunden?

Wir sind vor einem knappen Jahr aus einer größeren Stadt in ein 200km entferntes Dorf gezogen. Die Kinder waren zu diesem Zeitpunkt 5 und 6 Jahre alt. Was habe ich mir für Sorgen gemacht, ob die Kinder wieder neue Freunde finden, ob sie glücklich sind, ob sie in Schule und (damals noch) Kindergarten ankommen. Alle Sorgen waren völlig unbegründet. In diesem knappen Jahr haben sie so schnell neue Freunde gefunden und werden sie auch anderswo auf der Welt wiederfinden. Außerdem ist ein Jahr aus Kindersicht eine Ewigkeit, aus der Sicht eines Erwachsenen aber überschaubar und mit Whatsapp, Facetime und den oldschool Briefen auch überbrückbar.

Aber was ist mit der Arbeit?

Es gibt die Möglichkeit eines Sabbaticals inzwischen in sehr vielen Unternehmen. Ob es in meinem Unternehmen möglich ist, weiß ich noch nicht. Um wirklich frei reisen zu können ist jedoch eine Kündigung vermutlich eine unumgängliche Alternative

  

Aber was ist mit dem Geld?

Korrekt – ohne Geld keine Weltreise. Und eine Weltreise mit einer 4-köpfigen Familie ist teuer. Alle Kalkulationen die ich bisher im Internet dazu finden konnte gehen von mindestens 50.000 EUR für ein halbes Jahr aus. Da ich lieber einen Puffer mit einkalkuliere rechne ich mit 10.000 EUR pro Monat.

Nach unserem Hausverkauf stehen wir jetzt vor der Entscheidung: Was machen wir weiter? Kaufen wir hier ein kleineres Haus, legen wir das Geld an oder erfüllen wir uns einen Traum? Wir haben uns für den Traum entschieden.

Aber was werden Familie und Freunde denken?

Gute Frage. Wir werden es herausfinden.

Aber was ist mit dem Haus und unseren Sachen?

Wir haben unsere Haus verkauft – es war für unseren aktuellen Lebensstand einfach zu groß und auch zu teuer – und sind von einem Jahr zu Freunden in die Kellerwohnung gezogen. Daher haben wir viele Dinge schon vor einem Jahr verschenkt oder entsorgt. Unser jetziger Hausstand passt in eine 60 qm Wohnung. Dennoch gibt es hier viele Dinge von uns und ich hoffe sehr, dass wir diese Dinge für die Dauer der Reise eine gute Lösung finden.

Aber was ist mit unseren Haustieren?

Dieser Punkt beschäftigt mich doch schon etwas länger und ist auch noch nicht abschließend geklärt. Wir haben aktuell drei Katzen bei uns im Haushalt leben. Die älteste Katze (Finchen) ist 19 Jahre alt und begleitet mich nun mein halbes Leben. Ich habe Sie mir mit Anfang 20 in meiner ersten eigenen Wohnung geholt und seitdem hat sie mich überall hin begleitet. Zuerst als reine Wohnungskatze gehalten ist sie nun zwar Freigängerin, bleibt aber bis auf einige Meter immer in meiner Nähe und geht auch nur raus, wenn ich im Garten bin. Die zwei Jungkatzen (Lissy und Nala) sind 2 Jahre alt und gehören unseren beiden Kindern. Unser einziger Kater (Loki), der Bruder der zwei jungen Katzen und ein echter Wildfang ist leider mit knapp einem Jahr von einem Auto überfahren worden. Also was tun mit den drei?

Am liebsten würde ich die alte Katzendame mitnehmen. Wer weiß wie lange sie uns angesichts ihres Alters noch begleiten kann und ob sie noch lebt, wenn wir zurückkommen. Aber Flugreise und Isolation in den verschiedenen Ländern möchte ich ihr auch nicht antun. Vielleicht kann sie auch bei Freunden bleiben – viel braucht sie nicht, ein Platz auf dem Sofa und viele Krauleinheiten.

Für die zwei jungen Katzendamen werden wir vermutlich eine fürsorgliche Pflegestelle suchen. Sie sind Freigänger und haben sich auch schon an die neue Umgebung hier gewohnt.

Aber was ist mit den Pflanzen?

Ich habe viele Pflanzen in der Wohnung stehen. Vermutlich werde ich einige verschenken und für andere eine fürsorgliche Unterkunft bei Freunden suchen.

Aber das ist doch gefährlich!

Ja, das ganze Leben ist gefährlich. Und wenn ich mit meiner Familie nicht in ein Kriegsgebiet oder aktuelles Katastrophengebiet reise hält sich die Gefahr doch sehr in Grenzen. Die meisten Menschen sind Familien mit kleinen Kindern sehr positiv gegenüber eingestellt. Das ist immer wieder schön zu erleben.

Fazit

Es gibt viele Aber.. Fragen. Meistens merkt man, wenn man sich diese ganzen Fragen stellt, dass man schon mitten in der Vorbereitung der Reise steckt und die Entscheidung im Herzen schon längst gefallen ist.


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Eine Antwort zu „Aber was ist mit…“

  1. Avatar von Gabi Holzwarth
    Gabi Holzwarth

    Bin super gespannt darauf was ihr alles erleben werdet. Wünsche euch eine wunderschöne Reise

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